Kurzsichtigkeit bei Kindern

Kontaktlinsen zum Myopiemanagement bei kurzsichtigen Kindern

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von Kurzsichtigkeit betroffen. Diese Sehschwäche, auch Myopie genannt, kann mit der Zeit fortschreiten und zu ernsthaften Augenerkrankungen führen.

Eine bewährte Methode im Rahmen des Myopiemangements ist die Verwendung spezieller Kontaktlinsen. Diese Kontaktlinsen werden entweder tagsüber oder nachts getragen. Nachtlinsen, auch Ortho-K-Linsen genannt, formen die Hornhaut während des Schlafs sanft um, so dass tagsüber ein scharfes Sehen ohne zusätzliche Sehhilfe möglich ist.

Präventive Versorgung bei Kurzsichtigkeit von Kindern – wichtige Tipps.

Die Zunahme der Kurzsichtigkeit bei Kindern ist weltweit ein aktuelles Phänomen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen.

  • Forschungsergebnisse zeigen, dass bei Kindern, die zu wenig Zeit im Freien bei Tageslicht verbringen, die Entwicklung und das Fortschreiten der Myopie begünstigt werden.
  • Zu viel Nahtätigkeit wie Lesen, Computer-, Tablet- oder Smartphonenutzung gelten ebenfalls als Risikofaktoren
  • Sind Sie als Eltern kurzsichtig, ist es eher wahrscheinlich, dass Ihr Kind ebenfalls kurzsichtig wird.

Heute ist bekannt, dass es ernst zu nehmende Risiken gibt, wenn sich die Kurzsichtigkeit stetig weiterentwickelt. Je schneller eine Kurzsichtigkeit von Betroffenen fortschreitet und je höher diese wird, desto größer wird auch das Risiko für die Augengesundheit besonders im höheren Lebensalter.
Kommt es durch die wachsende Kurzsichtigkeit zum Beispiel zu einer Schädigung der Netzhaut, kann die Sehfähigkeit stark beeinträchtigt werden.
Das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit sollte so weit wie möglich mit einem frühzeitigen Myopiemanagement reduziert werden, um nicht in höhere und somit gesundheitsgefährdende Bereiche zu gelangen.

Möglichkeiten, etwas gegen das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu tun!

Grundsätzlich ist es ratsam, eine bestehende Kurzsichtigkeit komplett zu korrigieren. Die Annahme, man könne durch den Verzicht einer Korrektion oder durch eine zu geringe Korrektion das Fortschreiten verhindern, hat sich als falsch erwiesen. Um die Fortentwicklung der Kurzsichtigkeit zu verlangsamen, gibt es bei den optischen Hilfsmitteln verschiedene erprobte und anerkannte Methoden.

Kontaktlinsen

  • Speziell konzipierte formstabile Kontaktlinsen z.B. myLIFE BIAS von HECHT
  • Speziell konzipierte weiche Kontaktlinsen
  • Nachtlinsen (Orthokeratologie) z.B. myLIFE seefree® von HECHT

Brillen

  • Spezielle Myopiebrillengläser

Gut zu wissen

Myopie ist der Fachbegriff für Kurzsichtigkeit. Ein gutes Myopiemanagement bietet die Chance, einer voranschreitenden Kurzsichtigkeit, insbesondere bei Kindern, entgegenzuwirken.

Fragen? Hier finden Sie die Antworten!

Welche Maßnahme ist die richtige für Ihr Kind?

Zusammen mit Ihrem Augenoptiker, Kontaktlinsenspezialisten oder Augenarzt entscheiden Sie, welches System passend ist. Die Voraussetzungen sind für jedes Kind individuell und sollten immer berücksichtigt werden. Gerade die Versorgung von Kinderaugen erfordert eine besondere Sorgfalt.

Welches Alter spielt bei der Behandlung eine Rolle?

Je früher, desto besser! Kinder im Kindergartenalter sind in der Regel noch leicht weit- oder bereits rechtsichtig. Ist ein Kind bereits kurzsichtig, so ist es
empfehlenswert, dies genauer untersuchen zu lassen und eine optische Korrektion vorzunehmen. Je früher die Kurzsichtigkeit im Kindesalter einsetzt, desto
größer ist die Gefahr, dass sie bis zum Erwachsenenalter sehr stark ausgeprägt ist.
Spätestens mit dem Schuleintritt sollte eine fachgerechte Untersuchung erfolgen, um das Vorliegen einer Fehlsichtigkeit abzuklären. Es ist bekannt, dass eine Kurzsichtigkeit im Alter zwischen 6 und 15 Jahren am schnellsten fortschreitet. Daher ist es wichtig, frühzeitig zu handeln, um eine entstehende Kurzsichtigkeit rechtzeitig zu erkennen. Durch gezielte Maßnahmen stehen die Chancen gut, ein eventuelles Fortschreiten einer Kurzsichtigkeit bis ins Erwachsenenalter zu verlangsamen.

Wie kann man rechtzeitig mit Myopiemanagement starten?

Studienergebnisse belegen, dass das Fortschreiten der Myopie durch geeignete Maßnahmen deutlich verringert werden kann. Die nachstehende Tabelle zeigt den prognostizierten Verlauf der Kurzsichtigkeit ohne Myopiemanagement (z.B. mit einer Einstärkenbrille) im Vergleich zu dem Verlauf der Kurzsichtigkeit mit Myopiemanagement (Anwendung von Orthokeratologie). Es wird ein Start des Myopiemanagement mit 6 Jahren zugrunde gelegt. (Quelle: https://bhvi.org/myopia-calculator-resources)

Alter Ohne Myopiemanagement Mit Myopiemanagement
6 Jahre  – 1,00 dpt  – 1,00 dpt
12 Jahre – 3,50 dpt – 2,50 dpt
16 Jahre – 4,25 dpt – 3,00 dpt

Was können Sie als Eltern unterstützend tun?

• Unterstützend können Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind regelmäßig genügend Zeit (möglichst 2 h pro Tag) im Freien bei hellem Tageslicht verbringt.
• Die Zeit mit Nahtätigkeit an Bildschirmen oder Displays lässt sich bedingt beeinflussen. Neben dem zeitlichen Aspekt können Sie dafür Sorge tragen, dass Ihr Kind einen möglichst großen Abstand zum Bildschirm einhält.
• Grundsätzlich sollten Sie dafür sorgen, dass eine sehr gute Beleuchtung, besonders bei Naharbeiten, vorhanden ist.
• Animieren Sie Ihr Kind zu Lernpausen. Dabei ist es wichtig, die Entspannung mit dem Blick in die Ferne zu koppeln.
• Sind Sie selbst bereits kurzsichtig, so ist bei Ihrem Kind eine frühzeitige Vorsorge und gute Betreuung durch den Augenoptiker, Kontaktlinsenspezialisten oder Augenarzt sehr wichtig.

Wie sieht ein Kurz-Check aus?

Ist Ihr Kind bereits kurzsichtig? nein ja ja
Braucht Ihr Kind regelmäßig stärkere Brillengläser? nein ja – alle 2 Jahre ja – jährlich oder häufiger
Wie viele Stunden täglich verbringt Ihr Kind draußen bei hellem Tageslicht? 2 Std. oder mehr ca. 1,5 Std. 1 Std. oder weniger
Wie viele Stunden täglich beschäftigt sich Ihr Kind mit Nahtätigkeiten wie Lesen, Nutzung von Tablet, Computer
oder Smartphone?
1 Std. oder mehr ca. 1,5 Std. 2 Std. oder mehr
Ist die Mutter kurzsichtig? nein   ja
Ist der Vater kurzsichtig? nein   ja

Liegen ein oder mehrere Antworten im mittleren (3.Spalte) oder rechten (4. Spalte) Bereich, so empfehlen wir in jedem Fall eine Überprüfung der Augen Ihres Kindes. Gemeinsam mit Ihnen wird entschieden, ob Handlungsbedarf besteht.